Andros hat ihren Namen nach der weitverbreitetsten Meinung von Andros, General des König Radamanthys von Kreta als Geschenk bekommen.
Ihre antiken Namen „Idrousa“, „Lasia“, „Nonagria“ und „Epagris“ verdankt Andros dem Wasser und der reichen Vegetation.
Die neuesten Ausgrabungen der Archäologin Dr. Christina Televantou am Kap Strofila (im Gebiet Stavropeda) haben ein prähistorisches Dorf, das dem Endneolithikum (4.500 - 3200v. Chr.) zugeordnet wird, ans Tageslicht gebracht. Die Siedlung wurde als die wichtigste dieser Epoche identifiziert und als die am besten erhaltene in der Ägäis-Region.
Ausgrabungen in Strofila förderten eine Mauer und Gebäude mit großen Räumen zutage. Die Gemälde an der Wand reflektieren hauptsächlich verschiedene Schiffe und Szenen mit wilden Tieren und Vögeln. Aus der Bronzezeit (Geometrische Epoche) gibt es Funde aus der Gegend von Plaka (20. bis 18. v. Chr.), von Zagora und Ypsili.
Auf der Halbinsel von Zagora, im archäologischen Gebiet (Bereich Stavropeda) wurde eine Siedlung aus der Geometrischen Zeit (10. bis 8. Jahrhundert v.Chr.) ausgegraben. Die verschiedenen Funde aus Zagora, Gefäße, Werkzeuge, Schmuck und Geschirr, sowie Nachbildungen der Kirche und eines Hauses sind im Archäologischen Museum von Chora ausgestellt.Die Ausgrabungsarbeiten gehen weiter in der geometrischen Siedlung von Ipsili - Aprovatou in Paleopolis und in der mittelalterlichen Burg von Chora. Im 7.Jh. v.Chr. gründete Andros drei Kolonien in Chalkidiki (Acanthos, Sani, Stagira) und in Argilo.
Während der persischen Kriege war Andros verpflichtet, auf Seiten der Perser zu kämpfen, bis zur Schlacht von Salamina. Die große Anzahl der Münzen die dort gefunden wurden.läßt auf den Wohlstand der Insel während der klassischen Zeit, mit Paleopolis als Hauptstadt, schließen.
Im 11. und 12. Jahrhundert erlebte Andros eine Zeit großen wirtschaftlichen Aufschwunges. Sie wird im Westen für ihre Seidenprodukte, deren Herstellung auf der Insel blüht, und die kommerzielle Schiffahrt, die sich immer mehr entwickelt, bekannt. Zeugnisse dieses Wohlstands sind in der kirchlichen Architektur zu finden. Kirchen wie die Erzengel (Ταξιάρχες) in Ipsilou, in Melida, in Messaria, Mariä Himmelfahrt in Mesathouri. Die Klöster von Agia oder Zoodohos (Αγίας ή Ζωοδόχου Πηγή) aus dem 14. Jahrhundert. Das Kloster Agios Nikolaos (1560, umgebaut im 18. Jh.). Das Kloster von Panachrantou oder St. Panteleimon (1662). Das Kloster von Agia Marina. Im Kloster Agia Triada in Korthi war seit 1813 die wahrscheinlich einzigste vorrevolutionäre Schule Andros untergebracht, die von Samuel Plasimi gegründet wurde. Gleich daneben gab es ein Gebäude, in dem die Lehrer untergebracht waren und das über eine ansehnliche Bibliothek verfügte.
Am 10. Mai 1821 wurde unter der Leitung von Theophilos Kairi die Fahne der Revolution gehisst. In jüngeren Jahren hatte Andros durch die Entwicklung der Handelsschiffahrt große wirtschaftliche Macht errungen. Im Jahr 1939 stand sie an zweiter Stelle nach Piräus in der Registrierung von Schiffen. Es ist erwähnenswert, daß im frühen 20. Jahrhundert der Andriote Dimitris Moraitis den Übersee - Schiffahrtsweg zwischen Griechenland und Nordamerika als erster überfuhr. Die Aktivität der Reederfamilien: Empirikou, Kampani, Goulandri, Mari, Kidonieon und anderen spielte eine entscheidende Rolle im wirtschaftlichen und sozialen Lebens dieser Gegend.
Der Zweite Weltkrieg verursachte erhebliche Verluste an Schiffen und Leben für die Insel. Die Migration zu großen städtischen Zentren wie Athen und Piräus liessen die Insel demografisch schrumpfen.
Das moderne Andros mit seinem ständig wachsenden Tourismus, sowohl durch einheimische als auch ausländische Besucher, entwickelt sich zufriedenstellend und zeitgemäß.